DAS TIER STEIGT AUS, MÖGLICHE GRÜNDE 2015 – ERKENNTNISSE AUS DEM HÜHNERMODUL 3 „SIGNALE UND SIGNALKONTROLLE“
Zögern erkennen und maximal einmal nach zögerlich gezeigtem Verhalten clicken: Das ist die ultimative Erkenntnis in Modul 3 für mich gewesen. Hier und da stiegen mir meine Ponys während Trainings-Sessions aus. Ich habe bis jetzt immer gedacht, dass das NUR mit einer zu geringen Futterrate und zu großen Trainingsschritten zusammenhängt. Schnell zeigte sich das Verhalten auch bei meinem Huhn, das während einer Trainings-Session sogar vom Tisch hüpfte. Am selben Tag hatte ich noch die Chance, mit einem Pferd von Nina ein Verhalten zu trainieren, das bei meinem Pony zuhause auch dazu führte, dass es ausstieg. Schon nach kurzer Zeit zeigte mein geliehener Trainingspartner das gleiche Verhalten wie meine Isländer-Stute – glücklicherweise diesmal unter Beobachtung von Nina. Ich hatte ein Kriterium erhöht und dreimal ein Zögern vor der Ausführung des Zielverhaltens geclickt. Das Resultat war, dass das Verhalten erst zögerlich ausgeführt wurde und das Pferd danach komplett ausgestiegen ist. Also nochmal einen Schritt zurück und mein Kriterium klar vor Augen: eine zuversichtlich ausgeführte Bewegung. Und siehe da, nach und nach konnte ich die Anforderungen steigern, ohne, dass mein Trainingspartner ausstieg. Es war vielleicht nur ein Kriterium von vielen, die zu beachten sind, es unterstrich aber somit nochmals die Bedeutung jedes einzelnen Kriteriums – und sorgte bei mir wieder für einen ordentlichen AHA-Effekt! 2019 –
Ergänzungen aus dem Trainingsspezialisten Pferd Modul 3 „Signale und Signalkontrolle“:
Auch hier greift das Geheimrezept:
Viel Masse auf das richtige Verhalten aufzubauen.
Wir sollten uns fragen, welche Kriterien bei welchem Verhalten in welcher Reihenfolge Sinn machen und uns bewusstmachen: Ein Kriterium beinhaltet meist mehrere Kriterien (Promptheit, Genauigkeit etc.).
PROBLEMLÖSUNGSSTRATEGIEN, EINE LOSE AUFLISTUNG: 2015 – ERKENNTNISSE AUS DEM HÜHNERMODUL 3 „SIGNALE UND SIGNALKONTROLLE“
Fangen wir bei uns selber an:
- Wir können durch Trockenübungen bereits im Vorfeld die komplette Übung durchgehen (alleine oder mit einem menschlichen Trainingspartner, der in dem Fall das Huhn imitiert). Damit erzielen wir im Echtlauf mit dem Tier geschmeidige Bewegungen unserseits und die Bewegungsabläufe sind eingeübt
- Ich kann meinen Trainingsplan anpassen und mich nochmal ganz ernsthaft fragen, ob ich mir im Klaren darüber bin, was ich gerade mache
- Ich kann meinen Durchgang filmen, ihn danach auswerten oder meinen Coach gezielt nach seinen Beobachtungen befragen (z.B. habe ich etwas versehentlich belohnt etc.) Bei unseren tierischen Trainingspartnern stehen ebenfalls viele Lösungswege zur Verfügung.
Im Folgenden die Problemlösungsstrategien, die ich für mich mitgenommen habe:
- Einen Trainingsschritt zurückgehen: Bis zu dem Punkt, an dem es wieder fehlerfrei funktioniert und von da aus weitermachen
- Evaluieren: 1-2 mal den Ist-Stand abrufen bzw. prüfen, ob das Tier schon mehr kann. Hier heißt es über seinen Schatten zu springen und einfach mal machen. Das Verhalten erhält dadurch, wie von mir mehrfach angenommen, keinen Schaden
- Variabel gesetzt werden können: Clickpunkte, Futterpunkte und die Belohnung an sich
- Es gilt, Muster zu erkennen und zu durchbrechen
- Management (Hilfen/Umgebung anpassen): Hilfen sollen nur „so lange wie nötig und so kurz wie möglich“ eingesetzt werden. Vorteil ist, dass durch gezielten Einsatz ein fehlerfreies Lernen ermöglicht werden kann. Nachteil ist, dass die Hilfe wieder abgebaut werden sollte.
- Löschen bedeutet für mich „das Herz bluten lassen“. Für mich ist das eine der größten Herausforderungen, da meine Trainingstiere gerne dazu neigen, auszusteigen
- Beschreibungen exakt formulieren
- Strafe: Hierzu gehört z.B. die Reduzierung der Belohnungsrate (response cost). Der Vorteil an Strafe ist, dass sie ganz eindeutig ist. Nachteile sind unter anderem, dass das Tier als Verhaltensökonom aussteigt. Der Job ist zu anstrengend für die Belohnung. Es besteht dabei die Gefahr, dass auch gute Verhalten (je nach Verknüpfung) bei der Signaleinführung bestraft werden.
2019 – ERGÄNZUNGEN AUS DEM TRAININGSSPEZIALISTEN PFERD MODUL 3 „SIGNALE UND SIGNALKONTROLLE“:
- Ein Fehler ist eine Information (für Tier und Mensch) – das Ausbleiben des Click-Geräuschs ist auch eine Information
- Bei einer „schlechten/schlampigen“ Art der Ausführung setze ich differenzierte Belohnung ein, das kann z.B. weniger Futter sein oder ein Lobwort anstatt Futter
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Die Hühnermodule sowie die beiden Trainingsspezialistenausbildungen Hund oder Pferd kann ich nur empfehlen. Es wird dort vieles geboten, das weit über das alltägliche Training hinausgeht und uns genau da enorm weiterhilft, wo es bei uns im Alltag manchmal hakt. Es sind Gelegenheiten im geschützten Rahmen zu experimentiert, analysieren und reflektieren und man kann seine Trainerfähigkeiten dadurch weiter ausbauen. Auch wer wissen möchte wofür die Sätze „Viel Planen garantiert schon anfangs den absoluten Erfolg“ und „Training lohnt sich mit mir extrem“ stehen, sollte sich zu den Trainingsspezialisten Modulen oder Hühnermodulen anmelden. Hinweis: Aus Gründer der einer leichteren Lesbarkeit wurde auf eine genderfreundliche Ausdrucksweise verzichtet. Zudem wurde im Sinne der positiven Lesbarkeit auf die Wörter „nicht“ und „muss“ verzichtet.
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